Catering, Partyservice gibt es bei mir nur mehr gratis und wenn es mir Spaß macht. Früher bedeutete für mich Catering wirklich schweres Schuften mit viel Improvisation. Es gab oft die unglaublichsten Erlebnisse vor Ort. Aber, es hat immer großen Spaß gemacht. Vor allem an meine Zeit bei der Lufthansa erinnere ich mich gerne zurück. Dort bekam für mich das Wort Catering eine völlig neue Bedeutung, erst da lernte ich Partyservice von der Pike auf. Alles wurde dort bis in das kleinste Detail geplant, jeder hatte seine eigene spezielle Aufgabe. Geliefert wurde selbst für eine Person, der Preis war dann schon ein bisschen happig. Meist waren es aber größere Veranstaltungen mit oft über 1000 Gästen. Wir bereisten die Welt und kochten in vielen Ländern.
Mit Moskau kam ich in den 80er Jahren in Berührung. Heute Moskau zu besuchen ist ja kein Problem, damals aber, als der eiserne Vorhang noch hing, war das für mich eine Sensation, etwas Spannendes. Wir, in der Rolle als Lufthansa-Caterer, begleiteten damals die Landesregierung Nordrhein Westfalen und waren zusammen mit vielen anderen Kollegen für ein großes Buffet mitten in Moskau zuständig. Anlass war ein Austausch wirtschaftlicher Beziehungen mit der russischen Regierung , Managern aus Deutschland sowie der Landesregierung Nordrhein Westfalen.. Federführend dabei, der damalige Ministerpräsident Johannes Rau, sowie sein damaliger Staatssekretär Wolfgang Clemens. Die beiden waren uns bei diesem Catering-Einsatz äußerst sympathische Menschen. Diese Wertung ist menschlich, nicht politisch gemeint :-) Überhaupt nicht abgehoben sahen diese zwei Männer unsere Mühe und zollten uns ehrlichen Respekt bei den doch dürftigen Kuchentechnischen Möglichkeiten in Moskau, alles gut hin zu kriegen. Das fand ich richtig Klasse von den beiden! Zu zweit wurden wir in Stuttgart für diesen größeren Catering-Auftrag auserwählt und aus ganz Deutschland setzte sich die Einsatz Crew zusammen. Im Werk in Frankfurt wurde mit den anderen Mitarbeitern alles für den Einsatz vorbereitet. Alle Lebensmittel für das kalt warme Büffet kamen akribisch behandelt und verpackt in einen Airbus. Ein Küchenleiter aus einem LSG-Werk aus Frankfurt war der Gesamtverantwortliche, der Chef, ich war einfach nur froh und glücklich darüber dass er da war. Er hatte alles total im Griff, in aller Ruhe leitete er Schritt für Schritt ohne je an einem der gesamten drei Tage hektisch zu werden. Es gab kein lautes Wort, seine Anweisungen waren freundlich, verständlich und präzise, Menschenführung erster Klasse nenne ich das. Überhaupt, die ganze Crew war gigantisch, es gab niemanden der aus der Reihe tanzte, es war ein großes Zusammenhalten! Die Grenzen zu Russland waren damals für den westlichen Tourismus noch so gut wie dicht, uns wurde bei der Ankunft auf dem Flughafen in Moskau ganz schön flau im Bauch! Entlang der Landebahn lagen links und rechts ausrangierte Flugzeuge, die Flughafenhalle war bis auf ein paar Soldaten und Mitarbeitern wie ausgestorben.
Ein Highlight-Erlebnis war am ersten Abend ein kurzer Ausflug zum Roten Platz. Das gibt es heute so bestimmt nicht mehr zu erleben. Bitterkalt, es schneite, ansonsten war der ganze Platz Menschenleer und still. Das war ein besonderer Moment. Allerdings sahen wir in diesen Tagen auch einiges Elend, darüber berichten möchte ich aber hier nicht. Die folgenden drei Tage waren dann aber reine Malochearbeit, mit vielen Überraschungen. Toll war dieser Einsatz!
Das war eines von vielen anderen schönen Erlebnissen die ich in Sachen Partyservice und Catering erleben durfte.
Das gestrige, private und kostenlose Catering war vom Aufwand her nichts besonderes. Es hat unheimlich große Freude bereitet weil es für einen besonderen Freund bestimmt war. Diese Freundschaft besteht nun schon seit Jahrzehnten und ist für mich von ganz großer Bedeutung!!! Dadurch sind mir gestern natürlich viele Geschichten von früher eingefallen, daher auch dieser Eintrag!
Über meine jetzige, schon langjährige Tätigkeit halte ich mich in der Öffentlichkeit sehr zurück. Das hat seinen Grund: ich bin Bereichsleiter in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart Stammheim. Zuständig bin ich dort zusammen mit meinen Kollegen für die Verpflegung und Versorgung für die dortigen Inhaftierten sowie Beschäftigten. Natürlich habe ich durch diese Tätigkeit eine gewisse Schweigepflicht. Diese Schweigepflicht wird von mir mit Respekt gepflegt, deswegen muss ich auch bei der einen oder anderen Frage bezüglich Inhaftierten, Bediensteten oder der Justizvollzugsanstalt selbst ausweichen. Da gibt es von mir keine Auskunft. Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit!
Berufliches und privates ist bei mir sozusagen ein großes Kontrastprogramm, beides getrennt zu erleben macht mir nach wie vor sehr viel Freude!
Bei der Liefer-Adresse angekommen :-) |
Eine kleine Küche war vor Ort dabei :-) |
Die Kerntemperatur muss stimmen |
Es passt, ich kann los :-) |
Respekt! Das nennt man Kochen ! Als Koch für zwei hab ich davon keine Ahnung.
AntwortenLöschenUnd es war Sau lecker Respekt!!!!
AntwortenLöschenLiebe Grüße Tina
Das war sehr interessant! Mit der Schweigepflicht hielt und halte ich es ebenso. Das ist man dem Dienstherren schuldig und es ist auch eine Charakterfrage. Allerdings würde ich auch niemanden mit indiskreten Fragen in Verlegenheit bringen wollen.
AntwortenLöschenDu lebst halt deinen Beruf und ich muss schon sagen, froh kann sein, wer dich zum Freund hat. Aber da wäscht sicher eine Hand die andere.
LG, Brigitte
War sehr Lecker dein guter Freund Danke
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